Review: Rise of Legends – erster Akt

Nachdem ich wieder etwas Kohle übrig hatte hab ich mir den Nachfolger zu Rise of Nations, Rise of Legends, geholt. Die Demo hat sehr Laune auf mehr gemacht.

Jetzt hab ichs und den ersten Akt auch gleich durchgespielt. Den ersten Akt spielt man durchgehend mit dem Volk der Vinci, ein Erfindervolk das auf Dampfmaschinen setzt. Insgesammt eine sehr schöne abwechslung zu dem ganzen WWII oder Fantasy-Einheitsbrei. Man startet mit einer Stadt, die weiter um Distrikte ausgebaut werden kann. Alle drei „normalen“ Distrike kann ein Palastdistrikt gebaut werden, welcher die Stadt zur Hauptstadt oder Metropole anhept, wodurch weitere Upgrades verfügbar werden. Weitere Städt sind auf der Karte erteilt, die erobert oder erkauft werden können – aber alle haben Wachen. Wenn man eine Stadt kaufen will sollte man 1. genug Reichtum auf der Kante haben und 2. die Stadt darf noch nicht angegriffen worden sein.

Nun aber zurück zur Kampage: Man spielt einen Teil auf einer Strategiekarte, die dem Brettspiel Risko ähnelt. Die Karte ist in Bereiche eingeteilt. Wenn man in einen Bereich wechselt, der noch nicht vom Spieler kontrolliert wird, wechselt man in die Echtzeitschlacht. Hier machen sich erste Schwachpunkte bemerkbar: 95% der Ziele ist „Besiege alle Gegner“ bzw. „Erobere alle Städte“, wobei die Hauptstadt des Gegners schon reicht um ihn zu besiegen. Es gibt nette Einleitungen oder Sonderziele auf der Karte, aber nur beim ersten mal. Wenn man einen Karte dazwischen an einen Feind verliert und neu erobern muss startet man auf der selben Position und muss nur den Gegner besiegen – das wars. Wenige Ausnahmen bilden das Stürmen eines Gefängnisses (man hat nur eine Vorbestimmte Anzahl an Truppen und Helden) sowie einer Brug (von Start weg unmöglich, man muss erst einzelne Lager erobern. Wenn man alle hat bekommt man aber soviele Truppen, dass man die Einheiten nur zur Burg schicken muss, den Rest erledigt die solide KI).
Ein zweiter Schwachpunkt ist die Story: zum einen ist sie sehr dünn, die Charaktere sehr blass. Der Synchronsprecher des Hauptdarstellers Giacomo spricht größtenteils gelangweilt. Interaktion oder Dialoge zwischen den Spielfiguren gibt es so gut wie keine. Auf Details wie die Anbandelungen von Lenora (eine Anführerin einer Splittergruppe der Vinci) muss man sehr genau achten. Eigentlich finden sie nur in den Zwischensequenzen statt, vier an der Zahl im ersten Akt. Sie sind teils sehr unscharf und sehen wie die Spielgrafik mit hochdetailierten Figuren aus.

Wo ich bei einem Pluspunkt währe: die Grafik. Sie ist hochdetailiert, die Physikeffekte klasse – aber eben „nur“ auf AoE3-Niveau. Sehr schön sehen die vielen Schluchten und Brücken aus, ein scheinbar wesentlicher Bestandteil der Welt. Die Gestaltung der Level ist ein Auf und Ab. Es gibt sehr schöne Karten wie das Einstigslevel oder Pirata, andere wie die Cottondiniafestung oder der Wald sind eher schlecht. Vorallem eintönig.

Ich habe im Mittleren Schwierigkeitsgrad gespielt und fand ihn durchweg etwas zu leicht. Aber ich ja auch erst mit dem ersten drittel fertig, ich denke der wird in den späteren Level anziehen. Standard-Strategie war es, erstmal ein bis zwei Städte zu erobern und in der Basis zu sitzten bis man genug Einheiten und Technologien hat, dann einfach auf die Haupstadt zumarschieren und Einnehmen. Häufig gab es nur einen Weg, offenen Karten wie der Wald sind selten. Gerade das letzte Level war ein reinfall: Es gibt zwei Wege, aber die KI greift nur über einen an. Aber so häufig und heftig, dass andere Wege fast nicht zu machen sind. Evtl. spiele ich das Level nochmal und Versuche einen Drop über eine wenig bis gar nicht geschütze Seite.

Alles in allem hat es aber durchaus Laune gemacht, die Stunde mit dem Spiel zu verbringen. Geschätze 15 Stunden habe ich mit dem ersten Akt verbracht, ich hoffe dass die beiden weiteren ähnlich lang werden. Das die Story in Schwung kommt hab ich ehrlichgesagt wenig Hoffnung. Da könnte sich Big Huge Games eine Scheibe von Blizzard abschneiden. WarCraft 3 und StarCraft waren in Sachen Story absolute Knaller, da muss man aber auch erstmal rankommen.

Den Mehrspielermodus werde ich erst nach Abschluss der Kampagen testen. Besonder nervig fand ich es, dass Patches nur über den Ingame-Downloader zu haben sind. Wenn ich meinen Rechner neu installiere kann ich mir alles nochmal ziehen – mein ISDN wird sich freuen =/