Action Rollenspiele sind gerade wieder schwer in Mode und Titan Quest ist einer der Anwärter, die Diablo 2 vom Genre-Thron stoßen könnten. Das Spielprinzip ist einfach: Monster mezeln bis zum abwinken. Im Gegensatz zu Gothic 3, bei dem die meisten Erfahrungspunkte für das Erfüllen von Aufgaben zu bekommen waren, steht bei Diablo 2 und seinen Klonen das Umnieten von abertausendeden von bösen Kreaturen im Vordergrund.
Ein großer Fokus kommt hier der Charakter-Entwicklung zu, die mir in Titan Quest sehr gut gefallen hat. Statt sich auf einen festen Charakter festzulegen, erstellt man zuerst einen „leeren“ Charakter, man bestimmt nur die Farbe der Tunika und das Geschlecht. Alles weitere wird im Spiel entschieden. Man kann den Charakter und bis zu zwei sog. Meisterschaften, z.b. Nahkampf, Fernkampf und die unterschiedlichsten Arten von Magie schulen. Man kann aus den 8 Kategorien zwei Auswählen, bei es keine Beschränkung bei den Kombinationen gibt. Der Charakter könnte also ein Magier sein, der auch Ordentlich zuhauen kann. Ich habe mich für die eher klassische Kombination von Kriegsführung (Nahkampf) und Verteidigung (Keule, Schilde und Stärkung) entschieden. Mit Magiern habe ich in Rollenspielen schlechte Erfahrungen gemacht.
Der Beginn ist einfach, schnell die ersten Level erreicht. Die Monster treten zwar immer in Horden auf, sind aber sehr unterschiedlich und der aktuellen Gegend angepasst (Griechenland, Ägypten und Asien). Natürlich wiederholen sie sich nach einiger Zeit, aber es geschieht in einem erträglichen Rahmen, nicht wie in Diablo nur mit anderen Farben. Ebenfalls ein dickes Plus gibt es für die sehr schöne Gestaltung der Levels, auch wenn sie sehr linear und Teils schlauchartig wirken.
Dafür ist die Grafik über jeden Zweifel erhaben: Die Levels sind sehr Detailreich und Authentisch, die Szenerie stimmig in Szene gesetzt. Zaubersprüche sehen Grandios aus, auch wenn ich Charakter-bedingt nur wenige zu Gesicht bekommen habe.
Die Musik hält sich sehr zurück, aber wenn sie zu hören ist untermalt sie meist sehr schön das Geschehen.
Ich habe auf Schwierigkeitsstufe „Normal“ gespielt, da ich die anderen Schwierigkeitsstufen noch nicht freigespielt habe bzw. jetzt „Episch“. Der Schwierigkeitsgrad war durchgehen fair, nur an wenigen Stellen unfair: ein Riese in den Bergen killt einen mit einem Angriff mit einem Schlag, aber die leveltechnisch höher angesiedelten Yetis drumrum sind kein Problem. Die Zwischengegner erfordern allgemein sehr wenig Taktik, es reicht völlig, nur drauf zuhauen und genügend Heiltränke zu schlürfen.
Aber noch mehr ist nicht Eitelsonnenschein in der antiken Welt von Titan Quest: Die Steuerung macht Zeitweise komische Sachen: Wenn die Framerate sinkt (speziell in Gewölben und Höhlen, denke das liegt an meiner schwachen CPU), wird das Einsammeln von Gegenständen zur Farce, da das Spiel nicht mehr richtig auf die Eingaben reagiert. Zeitweise musst ich die Details zurückdrehen, um genügend Leistung zu haben. Des weiteren wird das ewige Monstergemetzel auf Dauer langweilig – es gibt einfach spielerisch zu wenig Abwechslung. Die Story hilft da nichts mehr, da sie ausgesprochen Langweilig und wenig fesselnd ist.