Review: Command & Conquer 3 Kanes Warth

Das Add-On zu Command & Conquer 3 dreht sich zumindest im Einzelspieler ganze um Kane, den charismatischen Anführer der NOD. Es sollen offene Fragen und Handlungsstränge von Command & Conquer – Tiberian Sun Firestorm bis zu Command & Conquer 3 geklärt werden. Dies ist zumindest teilweise gelungen, was den Verbleib des Supercomputer KABAL der NOD angeht. Ansonsten wirft das Add-On weitere Fragen auf, speziell was die Alien Rasse Scrin angeht.
Grafisch und am Sound hat sich im Vergleich zum Hauptspiel nichts geändert. Am ehesten ist es mit Command & Conquer: Generäle – Die Stunde Null zu vergleichen: Es kommen für jede Fraktion zwei Unterfraktionen dazu und man benötigt das installierte Hauptspiel, obwohl das Add-On keine Datei daran ändert – etwas Überflüssig das ganze, vor allem da viele Daten doppelt auf der Festplatte liegen.
Aber zur Kampagne: Die ist 13 Missionen lang und erstreckt sich, was die Story angeht, vom Ende des Tiberian Sun Add-Ons Firestorm bis nach dem Ende von C&C 3. Man spielt nur auf Seiten der NOD, was etwas eintönig ist. Ich hätte auch gerne in der Story die neuen Unterfraktionen von GDI und Scrin kennen gelernt, aber das geht nur in den Skirmish-Gefechten und dem World Domination Modus. Zwischen den Missionen gibt es wieder Zwischensequenzen mit realen Schauspielern – diese wirken aber noch aufgesetzter als im Hauptspiel und der immer gleichen Hintergrund langweilt auf Dauer. Die Missionen verdienen größten Teils auch keinen Innovationspreis, meistens sind es Missionen ala „Zerstöre dies“, „Zerstöre dann das“, etc. Die wenigen Schleichmissionen laufen zwar aufs gleiche hinaus, aber wenigstens muss man taktische vorgehen, da man nur sehr wenige Einheiten hat. Restlos überzeugt hat mich das alles nicht.
Wenigstens im Skirmish-Modus kann Kanes Wrath überzeugen. Die Unterfraktionen mit ihren Ausrichtungen auf eine spezifischen Einheitentyp passen gut ins Spiel und bringen taktischen frischen Wind in das ewige Tankgespamme. Dazu gibt es ein paar sehr gute Balancing-Änderungen: so hat z.B. ein Gebäude, das per Scrin-Mastermind übernommen wird keine Bauradius mehr – somit sind plötzliche Angriffe mit einem Mutterschiff nur noch sehr schwer möglich.
Der World Domination Modus kann mich nicht restlos überzeugen. Zum einen gibt es keine festen Gebiete, jede Armee hat einen festen Bewegungsradius. Das ganze läuft trotzdem noch Rundenweise ab. Er ist aber vor allem eines: Bockschwer. Ich habe die normale Kampagne auf Mittel durchgespielt, was mich vor keine großen Probleme gestellt hat, nur die letzte Mission hat mich etwas ins schwitzen gebracht. Aber im World Dominations Modus kann ich keinen Stich machen, nicht mal auf leicht. In den Skirmish Missionen, die künstlich auf eine extrem kurze Länge gedrückt werden durch das Aufdecken der Karte nach wenigen Minuten werden ich entweder sofort überrannt oder ich überrenne den Gegner – Platz für taktische Spiele ist hier nicht. Außerdem bin ich irgendwie zu langsam – während ich kaum ein paar Einheiten und ein wenig meine Basen ausgebaut hab, haben meine Gegner schon Superwaffen. Der Modus wird zwar „nur für Experten“ ausgewiesen, aber die wirklichen Experten spiele doch eher im Internet – Aber dieser Modus ist ja nur was für Einzelspieler und hat mit diesem enorm hohen Schwierigkeitsgrad seine Zielgruppe verpasst.
Mein Fazit: Das Add-On ist für C&C Fans, die vor allem im Multiplayer spielen Empfehlenswert. Ich werde vorerst weiter bei StarCraft: Broodwar bleiben.