Übersicht
Seit fast 10 Jahren findet in Köln die GamesCom als Nachfolger für die Games Convention statt, für mich war es das zweite Jahr. Als Zuschauermesse können auch Normalos wie ich rein, und nicht wenige: nach Ende wurde bekannt gegeben dass mehr als 350.000 Leute die Messe besucht haben und das hat man auch gemerkt. Schon am Eingang wurde man über ein auf den ersten Blick sehr ineffizientes System in die Hallen geleitet, was aber vor allem dazu da war um die Massen auseinander zu ziehen damit an den recht schmalen Eingängen (da passen vielleicht sechs bis sieben Leute nebeneinander) kein zu großes Gedränge gibt.
Wie im ersten Jahr habe ich den ersten, halben Tag (dank Anreise) dazu genutzt mich um zu sehen wo die Stände die mich interessieren sind und vor allem wo der meiste Andrang ist. Durch alle Hallen einigermaßen zügig durchlaufen geht in vielleicht zwei Stunden, das reicht um sich einen Überblick zu verschaffen. Ich habe mir vorher schon den Hallenplan und die Ausstellerliste durchgesehen und mir einen Plan gemacht was ich sehen wollte. Dass beliebte Titel lange Schlange und stundenlanges Warte bedeuten war mir klar, ich habe deshalb priorisiert und entsprechend mit entschieden mich anzustellen oder nicht.
Generell kann man eines sagen: es geht vor allem um die großen AAA-Titel: die vollste Halle war Halle 9 mit Sony und Blizzard, speziell der Call of Duty Stand war komplett umlagert, man wurde vorbei geschoben oder musste stehen da es schlicht nicht weiter ging weil viel zu viele Leute am Stand waren. Auch EA und Ubisoft hatten große Stände, welche aber quasi nur aus Anspielstationen und Anstellbereichen besteht, da wäre jeder der schonmal RollerCoaster Tycoon gespielt hat neidisch geworden. Ansonsten waren sie reichlich unspektakulär, große Motive auf Stellwänden und das wars meistens auch schon, Blizzard hatte seine ca. 2,5m hohen Statuen dabei und EA ähnliches zu Star Wars. Bei Ubisoft konnte ich sowas gar nicht entdecken, bin aber auch nur kurz vorbei gelaufen und bei der Länge der Schlange vor dem neuen Assassin’s Creed bin ich direkt woanders hin abgebogen. Ich habe mich davon schnell verabschiedet, vieles davon interessiert mich schlicht nicht und in zu viele Leute auf einem Haufen fühle ich mich nicht wohl.
Auch bei Nintendo war viel los und da sah es ähnlich aus, wobei sie ihren Wartebereich etwas verzwickt angelegt haben wodurch zu Beginn nicht unbedingt absehbar war wo man sich wirklich befindet. Sie haben aber Schilder mit Zeitangaben aufgestellt welche auch recht akkurat waren. Dort war der größte Ansturm auf Super Mario Odyssee zu erwarten, trotz ca. 20 Anspielstationen (die Switch ist ja recht flexibel und platzsparend im Handheld-Modus) waren Zeiten von 4-5 Stunden nicht ungewöhnlich. Ansonsten gab es Mario+Rabbids Kingdom Battle sowie Pokemon Tekken DX und Splatoon 2 – warum da die Schlangen so lang waren erschloss sich mir nicht, für Pokemon Tekken DX gab es bereits eine Demo für alle zum Download und für Splatoon 2 einen (kostenlosen) DLC. Vom 3Ds war außer dem Remake von Metroid 2 nichts zu sehen. Einen kleinen Bereich mit Indiespielen für die Switch gab es noch, dort ohne Schlange und weit weniger Andrang.
Bei Blizzard lag der Fokus klar auf Overwatch, Heroes of the Storm, Hearthstone und World of WarCraft (in dieser Reihenfolge verhielten sich die Größe der Stände und Länge der Warteschlange), der StarCraft Bereich wirkte wie der des ungeliebten Stiefkindes (klein und am Rand in einer Ecke – dafür recht gut von Außen zu erreichen) und von Diablo gabs gar nichts zu sehen. Hier hatte es mehrere Bühnen mit Events welche auch per Stream übertragen wurden. Die Stände waren meistens genauso unspektakulär wie die meisten anderen, nur der Hearthstone Bereich mit den Fässen und Barhockern hatte es auch ein gewisses Tavernen-Flair – wer kein Gerät dabei hatte konnte eines der fest installierten Tablets nutzten. Nur ihre großen Statuen, speziell zu Overwatch und Heroes of the Storm hatten sie dabei die sie etwas vom Standard abhoben. Ich bin aber nur kurz durchgelaufen, da mich eigentlich nur StarCraft 2 wirklich interessierte.
Bei Nintendo war ich zweimal, am ersten Tag für Fire Emblem Warriors weil ich noch Zeit hatte und am nächsten Tag geplant Mario+Rabbids Kingdom Battle, mehr dazu weiter unten. Halle 8 hatte auch einiges interessantes, wo vor allem kleinere Firmen ihre Stände hatte. Also so kleine Firmen wie Microsoft und Activision, wobei bei letzterem nur Destiny 2 zu sehen war und da war kaum etwas los, wobei auch alles abgeschirmt war, wahrscheinlich wegen der Alterseinstufung bzw. der fehlenden. Age of Empires Definitive Edition war ganz oben auf meiner Liste, da bin ich am zweiten Tag als erstes hin da ich erwartet hatte dass es einen großen Andrang gaben wird. Das war zwar nicht der Fall weil die Schlange gar nicht so lange werden konnte weil der Wartebereich recht klein war, aber lieber so wie 5 Stunden anzustehen.
Neben kleineren Publishern wie Kalypso und THQNordic mit Anspielstationen und etwas schicker eingerichteten Ständen, wobei gerade der von THQNordic mit seinen vielen unterschiedlichen Thematiken etwas unruhig wirkte: Die Gilde 3 konnte man in einer Nische anspielen, welche mit der Fachwerkoptik und Kronleuchter durchaus etwas Flair hatte. Daneben SpellForce 3 und Battle Chasers Nightwar mit den Holztischen und -blöcken zum sitzen. Dazwischen mit Elex ein SciFi-Spiel und auf der anderen Seite Biomutant, Wreckfest und Aquanox Deep Descent drei Spiele mit eher modernem Setting, hat man alles im Panorama gesehen wirkte es wie ein Flickwerk in dem nichts so wirklich zusammenpasst. Mein Favorit war aber der CDProject/GOG/Gwent, der hatte mit seinen Holzbänken und Girlanden wirklich etwas von einer Taverne und war eine willkommene Abwechslung zu den Standardständen der meisten anderen. So gesehen eine kleinere und gemütlichere Halle, wenn da nicht Wargaming noch dabei gewesen wäre. Neben einem großen Stand haben sie gefühlt alle 5min was ins Publikum geworfen oder andere Aktionen gehabt, mit entsprechend aufgedrehtem Audioequipment hat das richtig gestört. Apropos ins Publikum werfen: da scheint bei einigen das Hirn auszuschalten. Bei THQNordic gabs es Präsentationen zu ihren Spielen welche ich auch verfolgt habe, wobei man eigentlich recht gut Platz hatte zum Nachbarn. Bis was in Publikum geworfen wurde, ich wurde fast umgerannt wegen einem kleinen Päckchen billiger Gummibärchen – da scheint wirklich das Gehirn aus zu setzten. Nur weil man etwas kostenlos bekommt einen halben Hechtsprung in die Menge zu machen, das lässt ich immer wieder an der Menschheit zweifeln…
Richtig voll war es auch in der Merchandise Area, eine ganze Halle voller Verkaufsstände. Vieles war Anime-Kram (inkl Waifu bzw. Husbando/Guyfu Kissen) von mehr oder weniger großen Händlern, die Plüschtiere von Händlern mit zweifelhaftem Englisch würde ich aber nicht kaufen. Neben selbstständigen Händlern hatte auch Entwickler ihre Stände, der Kontrast zum Daedalic Stand (ein Tisch und alles etwas improvisiert) zu Blizzard (ein großer Stand mit 8 Bezahlstationen und durchorganisierter Warteschlange) könnte kaum größer sein – bei letzterem musste ich eine halbe Stunde anstehen um etwas kaufen zu können.
Ruhiger war es in Halle 10.2 mit der Family&Friends und Retro Area. Also ruhig für GamesCom Verhältnisse, es hatte immer noch jede Menge Leute, aber man hatte Platz und nicht immer jemanden direkt neben sich, es gab sogar bereitgestellte Sitzgelegenheiten. Die Retro Area habe ich dieses Jahr unabsichtlich ausgelassen auch wenn es mich eigentlich interessiert hatte, aber anderes war wohl wichtiger. Halle 10.1 war dagegen sehr laut, da war viel eSports Kram und Community-Stände mit entsprechend vielen Give Aways mit entsprechender Lautstärke. Die Indie Area habe ich nur kurz umlaufen, mir fiel auf das viele Spiele bereits veröffentlicht wurden und nur wenig wirklich neues dabei war und nichts davon hat mein Interesse geweckt, obwohl es doch sehr vielen waren welche entsprechend wenig Platz hatte. Das war doch etwas enttäuschend.
Auffällig war ansonsten dass fast nur mit Spielen geworben wurde die dieses Jahr noch erscheinen, große neue Ankündigungen gab es auch kaum. Einzig Ubisoft mit Anno 1800 (und Microsoft mit Age of Empires 4) haben Titel die deutlich in der Zukunft liegen angekündigt, aber auch entsprechend wenig (bzw. bei Age4 gar nichts) gezeigt. Das scheint dem Trend zu entsprechen über Titel nicht zu früh anzukündigen und nur eine kurze Hypephase ein zu planen. Und die E3 für große Neuankündigungen zu nutzen, speziell amerikanische und weltweit aufgestellte Publisher nutzen die ehemalige Fachbesuchermesse dafür, die GC als primär Endkundenmesse scheint da eher für konkretes zu stehen.
Spiele
Als nächstes ein Überblick was ich alles angespielt habe, in chronologischer Reihenfolge.
Fire Emblem Warriors
Die Warriors Serie von Omega Force hat ein eigenes Genre begründet: mit Helden tausenden von Klonkriegern auf Sektor-basierten Karten erledigen, was ein wenig Strategie in die ansonsten recht eintönigen Gefechte bringt. Nintendo hat mir Hyrule Warriors für 3Ds und WiiU und 3Ds seine Erfahrungen damit gemacht und obwohl ich sie bisher nur kurz angespielt haben machen sie durchaus Spaß, zumindest eine Zeit lang bis mein Daumen kurz vorm abfallen ist. Dass sie einen weiteren Ableger mit dem reichhaltigen Sortiment an Charakteren aus Fire Emblem machen war da keine große Überraschung.
Auf der GC konnte man eine 20minütige Demo anspielen, man spielt mit Charaktere aus Fire Emblem Fates und kämpft gegen Helden aus dem selben Spiel, auch wenn sie sich nicht an ihre Fraktionszugehörigkeit halten. Von den beiden neuen Charakteren oder welche aus anderen Titeln der Serie war nichts zu sehen. Das Spielprinzip ist wie erwartet: mit recht eintönigen Kombos (maximal zwei Buttons, aber eher einer) tausenden von gesichtslosen Soldaten über den Haufen knüppeln. Die meisten Charaktere in der Demo waren Nahkämpfer, einzige Ausnahme war Takumi als Fernkämpfer dabei welcher sich deutlich anders spielt, man muss ein wenig auf Distanz bleiben statt sich direkt ins Getümmel zu stürzten, dafür trifft man fast immer. Es sind immer mehrere Helden gleichzeitig aktiv, wen man nicht selbst steuert kämpft selbständig, man kann aber zu jeder Zeit zwischen ihnen wechseln, je nachdem in welchem Sektor man eingreifen sollte. Die Kämpfe werden schnell recht unübersichtlich, vor allem die Kamera machte mir zu schaffen aber das ist nichts neues. Der Endgegner der Demo war Corrin in ihrer weiblichen Form welche mir doch einige Schwierigkeiten bereitet hat da sie sehr gut austeilen kann und gut was aushält. Dazu bekam ich Probleme mit dem Lock-On-Funktion der Kamera wodurch ich sie manchmal nicht treffen konnte. Dafür habe ich sie ein anderes mal durch die Wand geglitched, das Spiel hat sie aber wieder zurückgesetzt, sie zu besiegen hat es mir aber nicht gereicht. Ein paar spielerische Elemente aus Fire Emblem wie Levelups und die entsprechenden Animationen und Soundeffekte haben es ins Spiel geschafft, ich frage mich aber ob sie so überschaubar bleiben wie in Tokyo Mirage Sessions.
Es macht durchaus Laune, ist aber so ein Spiel dass ich nicht mehrere Stunden am Stück spielen kann da es zu eintönig wird und meine Daumen das nicht mitmachen. Ich werden aber ein Auge darauf behalten, zumindest die Version für die Switch. Die sieht auch ganz ordentlich aus, der Version für den 3Ds sieht man dagegen die schwache Hardware deutlich an.
Battle Chasers Nightwar (Switch)
Nach dem Ende von Vigil Games, den Machern von Darksiders, haben ein paar der führenden Köpfe ein neues Studio gegründet, allen voran Artdirector Joe Madureira welcher sich für den unverwechselbaren Artstyle der Spiele verantwortlich zeigte. Er hat Jahre davor an einer Comicserie namens Battle Chasers gearbeitet, welche zumindest mir nichts sagt, ich bin aber auch nicht der größte Comic-Fan.
Das Spiel dazu ist etwas anders wie es erwartet hatte, es ist stark an klassische JRPGs angelehnt. Die Spielmechanik scheint mir nach der kurzen Anspielsession auch recht komplex, vor allem scheint es viele Kombo-Effekte und Wechselwirkungen zwischen Fähigkeiten der Charaktere zu haben. In der Demo waren nur drei verfügbar, ich weiß dass es noch eine Reihe mehr geben wird aber es können wohl nur drei gleichzeitig aktiv sein. Die Oberwelt wirkt prozedural generiert bzw. randomisiert aus Einzelteile zusammengesetzt und sieht sehr stimmig aus, ein wenig wie der Einstieg in Diablo 3. Allerdings sind die Gegner sehr aggressiv und zahlreich, ich konnte kaum Erkunden weil ich von einem Kampf in den nächsten geraten bin welche auch nicht unbedingt kurz sind. Ich habe die Demo auf der Nintendo Switch angespielt auf welcher es auf der Oberwelt arg ruckelte, ein Problem was wohl einige Spiele auf der noch recht neuen Konsole haben. Aber es ist nur eine Messe Demo, da kann ich sowas noch verzeihen. Die PC Version konnte man Stand von THQNordic anspielen, da hatte ich aber keine Gelegenheit dazu.
Das Spiel finde ich weiter interessant, vor allem wegen dem Artstyle aber auch weil es doch recht komplex zu werden scheint, ich hatte vorher ein eher einfacheres Spiel erwartet. Ich werde es im Auge behalten, wobei ich eher zur PC Version tendiere, allein schon wegen den Performance Problemen die bei der Switch Version beobachten konnte – das könnte aber bis zum Release Anfang Oktober behoben sein.
Age of Empires Definitive Edition
Das Remaster des ersten Age of Empires als Definitve Edition stand bei mir zum ausprobieren ganz oben, weshalb ich mich am zweiten Tag morgens schnurstracks zum Microsoft Stand in Halle 8 aufgemacht habe. Ich hatte mir auch überlegt mich direkt zweimal anzustellen, aber bei der Messedemo hätte sich das nicht gelohnt:
Die Mission ist wie vieles auf eine Messe getrimmt, mit festen Zeitlimit und einfach zu reseten. Die Karte hatte einen See in der Mitte, in einer Ecke startet man als Spieler, die Gegner sind in den anderen Ecken. Man muss ein gegnerisches Weltwunder zerstören bevor der Countdown abläuft. Man hat keine Dorfbewohner und kein Dorfzentrum, es findet kein Aufbau oder Forschung statt. Stattdessen hat man 10000 von jeder der vier Ressourcen, einige Produktionsgebäude wodurch es sich quasi wie ein Post-Iron-Age Deathmatch spielt, man produziert konstant Einheiten nach und schickt sie zum Gegner. Die Neuerungen stechen sofort ins Auge: die Grafik ist deutlich schicker, ein Umschalten direkt in der Partie geht aber nicht. Im Gegensatz zum StarCraft Remaster wirkt auch alles deutlich konsistenter, vor allem die Bodentexturen sind genauso detailliert wie die Gebäude. Nur beim Wasser sieht man einen deutlichen Unterschied zu den Schiffen. Es gibt einige neue Komfortfunktionen die damals noch kein Standard waren, angefangen bei größeren Kontrollgruppen, Mehrfachselektion von Gebäuden, Produktionsschlangen und Wegpunkte. Die Wegfindung sollte auch verbessert worden sein, davon habe ich aber nicht viel gemerkt, speziell an einer Engstelle hatte sie arge Probleme und wollte meine Einheiten einmal komplett außer herum (und durch die andere gegnerische Basis) schicken. Das Problem konnte ich etwas abmildern indem ich mit einem Katapult und Bodenangriff ein paar Bäume gefällt habe, was deutlich geholfen hat. Eine wahnsinnige Verbesserung scheint es aber nicht zu sein.
Das Remaster macht aber einen besseren Eindruck als das zu StarCraft, vor allem weil Komfortfunktionen eingeführt wurden. Es spielt sich deutlich angenehmer und Zeitgemäßer ohne seinen ursprünglichen Charme zu verlieren. Wie es sich genau spielt wird man erfahren wenn es Mitte Oktober erscheint, ich habe es vorgemerkt.
StarCraft 2
Danach habe ich einen kleinen Abstecher zu Blizzard und StarCraft 2 gemacht: Mit Dehaka kommt ein neuer Zerg-Commander für den Coop-Modus dazu, aber ein sehr ungewöhnlicher um seiner Herkunft als Urzerg gerecht zu werden: seine Basis hat keinen Kriecher und Larven gibt es auch nicht. Einheiten werden direkt aus einem Produktionsgebäude gebaut (Drohnen aus dem Hauptgebäude), welches auch bewegt werden kann da es es sich um eine Kreatur zu handeln scheint. Die Bauanimation wirkte noch wie ein Platzhalter, alles andere passt aber. Dehaka betritt selbst das Schlachtfeld und ist zu Anfang noch recht schwach im Vergleich zu Kerrigan oder Alarak. Aber durch das aufsammeln von Essenzen von erledigten Gegner wird er stärker, größer und lernt neue Fähigkeiten. Er levelt buchstäblich auf, startet auf Level 1 mit Maximalstufe 10 in der Demo. Er hat vier Fähigkeiten, von welchen drei je drei Ausbaustufen haben und eine ultimative Fähigkeit die ab Level 6 verfügbar ist – klingt sehr nach WarCraft 3 und das ist es auch, das Konzept ist quasi gleich – nur dass man darauf achten muss die Essenzen mit ihm einzusammeln. Er selbst wird dabei auch größer, zu Beginn ist er kaum größer als ein Hydralisk, später überragt er alles und wirkt wie einer der Titanen aus SpellForce. Sein Ultimate ist ein Strahl welcher Schaden einem Streifen anrichtet, was relativ schwach ist dafür aber auch nur eine kurzen Abklingzeit hat, so was wie Mana hat er nicht. Fähigkeiten an der oberen Leiste dienen zur kurzzeitigen Verteidigung und rufen andere Anführer von Urzerg, welche ebenfalls geradezu gigantische Biester sind welche ordentlich austeilen, aber nicht unbesiegbar sind und vor allem ein Zeitlimit haben. Mir hat er richtig Spaß gemacht zu spielen, da er sich deutlich weniger zergig spielt und seinen Einheiten recht viel aushalten, zumindest für Zerg-Verhältnisse, vor allem im Vergleich zu den Wegwerfeinheiten von Zagara oder Stukov. Mittlerweile ist er auch erschienen und ich haben ihn gekauft und es gibt quasi keinen Unterschied zur Messeversion – inkl. der merkwürdigen Bauanimationen für seine Gebäude, das waren wohl doch keine Platzhalter sondern so gewollt.
Eine neue Mission konnte man auch spielen, welche eine umgeskinnte Version eines Einsatzes aus Legacy of the Void ist. Die Wüstentexturen sind neu, das Ziel nicht: einen Roboter kreuz und quer über die Karte eskortieren, nicht so schwer aber man muss am Ball bleiben damit er nicht zerstört wird. In Nebenzielen kann man zusätzliche KIs der Purifier herunterladen und nutzten, die sind aber recht schwer da man sich oft aufteilen muss und gehörigen Widerstand auf den Plan rufen. In der finalen Fassung habe ich die Mission noch nicht gespielt, mein Eindruck ist aber dass sie eine gute Ergänzung zu den bestehenden ist.
Mario+Rabbids Kingdom Battle
Ein weiteres Spiel dass ich auf der Liste hatte war ein sehr ungewöhnliches: Mario+Rabbids Kingdom Battle. Nintendo gibt seine Marken nur äußerst selten für Kollaborationen frei, was schlechten Erfahrungen wie die CDi-Zelda Spiele geschuldet ist. Ubisoft als nicht-japanisches Unternehmen ist da nochmal besonders, ich denke das liegt an der langjährigen und breiten Unterstützung des französischen Publishers für Nintendos Plattformen, speziell Wii und WiiU. Mario ist klar, mit seinen Abenteuern bin ich quasi aufgewachsen. Mit Ubisofts Rabbids (für nicht eingeweihte: ähnlich wie die Minions aus Despicable Me/Ich einfach unverbesserlich, aber auf Crack) hatte ich nie etwas zu tun, sie nur kurz gesehen. Sie stehen für abgedrehte Slapstick Comedy, was mit Mario zusammen schon eine sehr eigenwillige Kombination ist. Das selbe gilt für das Spiel: es ist ein rundenbasiertes Taktikspiel ala XCOM mit Deckung und Waffen – ich weiß wirklich nicht wie sie darauf bekommen sind, aber die Kombination passt erstaunlich gut.
Die Demo war 20 Minuten lang und gibt einen Teil des ersten Aktes frei. Leider wird dabei das Tutorial komplett übersprungen und mir ist dabei vor allem eine Eigenart entgangen: entgegen meiner Annahme tastet man sich nicht wie in vergleichbaren Spielen langsam von Deckung zu Deckung vor und spielt vor allem sehr vorsichtig bis defensiv, sondern man ist sehr auf die Mobilität der Charaktere angewiesen. Auch die KI nutzt das geschickt, sie flankiert bei jeder Gelegenheit, was sehr frustrierend werden kann wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Die Röhren am Rande der Karte hatte ich für Dekorationen gehalten, bis der Gegner sie geschickt genutzt hat um in einem Zug einmal komplett über die Karte zu kommen und mir in den Rücken zu fallen. Ich bin trotzdem irgendwie durchgekommen, aber mit einem richtigen Tutorial wie es die Vollversion haben wird wäre es wohl besser gewesen.
Neben den Taktikschlachten ist man auch auf einer Oberwelt unterwegs, sammelt Münzen ein und findet versteckte Goodies, das war in der Demo aber noch nicht komplett und auch die Funktionen um sein Team auszurüsten waren verfügbar.
Mittlerweile ist das Spiel regulär im Handel erschienen und ich habe es mir auch gekauft, bin nur noch nicht zum spielen gekommen.
Sonstiges
Zu letzt bin ich noch in Halle 8, welche wie gesagt etwas ruhiger ist und vor allem kleinere Firmen ihre Stände haben. THQNordic hat wahrscheinlich noch einen der größten und zeigte einige Spiele und man konnte auch fast alle anspielen, selbst das frisch angekündigte Biomutant. Das hat mich jetzt nicht wirklich aus den Socken gehauen, es wirkt eher wie in Standard Open-World Third-Person Character Actionspiel, weniger schwerfällig und schwer wie ein Dark Souls sondern näher an sowas die Bayonetta. SpellForce 3 und Aquanox habe ich in den Betas bereits gespielt, es gab wenig neues zu sehen was ich nicht schon kannte. Elex konnte man anspielen, wo mir aber die Schlange zu lange waren und einige andere Titel wie Wreckfest oder Die Gilde 3 was mich nicht wirklich interessiert hat.
Auch Kalypso hatte einen eigenen Stand wo ich einen Blick auf den sechsten Ableger der Tropico Reihe werfen konnte, zum anspielen blieb mir leider keine Zeit. Dass die Serie den Entwickler gewechselt hat könnte man auf den ersten Blick nicht vermuten, es wirkt doch sehr vertraut wie alle Teile seit dem dritten. Wie viel die Neuerungen wirklich drin stecken muss man wohl noch abwarten, bisher bin ich etwas skeptisch. Ein neues Spiel was ich gesehen habe und ich interessant fand ist Railway Empire, was mich an Railroad Tycoon oder zu einem gewissen Grad an Transport Tycoon erinnert, das werde ich im Auge behalten.
Es gab auch noch mehr und andere Stände, u.a. von Ford, aber da ist mir nichts ins Auge gefallen. Activision hatte nur Destiny 2 zu bieten, aber da war nichts zu sehen und Microsoft hat außer Age of Empires Definitive Edition nur Spiele primär für XBoxOne (X) in Angebot wo mich nichts wirklich angesprochen hat. Evtl. ein Cuphead wäre interessant gewesen, da habe ich aber nicht direkt danach gesucht und mir ist es auch nicht aufgefallen.
Übersehen
Ein paar Sachen hab eich auch vermisst, z.b. hab eich nichts zu Wolfenstein 2 The New Collossus entdecken können, evtl. war das irgendwo versteckt wo es mir zu laut war. Assassin’s Creed Origins ist das erste Spiel der Reihe seit dem ersten das mich wieder anspricht, nicht nur das Szenario sondern auch die überarbeitete Spielmechaniken, speziell das Kampfsystem. Es war auch zum Anspielen bei Ubisoft und Microsoft, aber nur auf der XboxOne X und mit Wartezeiten von 4 Stunden aufwärts, das war es mir dann nicht wert, da waren mir andere Titel wichtiger. Ich warte den Release ab was die Presse und andere Spieler sagen, aber da es am selben Tag wie das neue Wolfenstein erscheint wird es erstmal schlechte Karten haben.
An der Indie Area bin ich nur vorbei gelaufen, es gab zwar viele Titel auf sehr kleine Raum, aber viele davon kannte ich schon bzw. hatte ich schon weil sie schon vor Monaten erschienen sind. Da habe ich letztes Jahr deutlich mehr Titel gefunden die ich noch nicht kannte. Die Retro Area war auch wieder am Start, die habe ich aber unabsichtlich ausgelassen, ich habe schlicht nicht mehr daran gedacht und war zu Müde um nochmal hin zu gehen.
Fazit
Die GamesCom als Publikumsmesse ist natürlich immer sehr gut besucht, entsprechend viele Leute tummelten sich in den Hallen. Ich stelle mir jedes Jahr aufs neue die Frage ob ich mir das nochmal geben soll, die wirklich großen Ankündigungen und Überraschungen gibt es meistens nicht, dafür ist meisten die E3 oder Publisher eigene Messen wie die QuakeCon zuständig.